1 ein Thriller (Namensvorshläge erwünscht ^^) So Okt 10, 2010 2:20 pm
Rahena
Diese Geschichte ist zwar noch (lange) nicht fertig, aber erstmal hab ich noch genug Seiten auf Vorrat, um euch ein paar Wochen oder Monate zu beschäftigen
Prolog
Es ist nie einfach, einen geliebten Menschen für immer zu verlieren. Irgendjemand hat mal gesagt, es gäbe in solchen Fällen einen bestimmten Ablauf. Ich habe es nie geglaubt, doch jetzt kann ich es zu hundert Prozent bestätigen.
Alles beginnt mit einem Schock. Ich stelle es mir so vor, wie den Moment, in dem man merkt, dass derjenige, dem man auf der Welt am meisten vertraut, einen grade hinterrücks erstochen hat. Man glaubt nicht, was passiert ist, man will es einfach nicht glauben. Trotzdem merkt man, dass etwas in einem nicht mehr so ist, wie es sein sollte. Man realisiert noch nicht, was falsch ist, aber dieses Gefühl ist von Anfang an da und man wird es nie mehr los.
Die zweite Stufe ist Wut – pure Wut. Man ist nicht wütend auf jemanden oder etwas, die Wut ist einfach da und da man nicht weiß, auf wen oder was man böse sein soll, kann man es auch nicht rauslassen. Man will schreien, auf irgendetwas – oder jemanden – einschlagen, zur Not auf sich selbst, weil man es nicht verhindern konnte. Nichts kann diesen Zorn mildern. Ich glaube, er verschwindet auch nach langer Zeit nicht, sondern man lernt einfach, damit umzugehen und ihn zu überspielen.
Irgendwann realisiert man, was geschehen ist. Meist gibt es einen Auslöser dafür, sei es die Beerdigung oder eine Abschiedsnachricht des Verstorbenen. Dann beginnt die Trauer. Dies ist der härteste Teil, denn erst jetzt breitet sich im ganzen Körper ein unendlicher Schmerz aus, wann immer man an diesen Menschen erinnert wird. Es ist ein Gefühl, als würde einem die Brust zusammengepresst und gleichzeitig das Herz herausgerissen. Man möchte es seinem schlimmsten Feind nicht wünschen. Manchmal liegt man stundenlang nur da und weint in sich hinein, man kann sich auf teilweise simple Aufgaben nicht mehr konzentrieren, weil man an nichts anderes mehr denken kann, als an seinen Schmerz.
Dann, nach einer langen Zeit der Trauer, beginnt man, diese zu überwinden. Man nimmt an, was das Schicksal für einen bereitgehalten hat und versucht das Unmögliche, indem man eine positive Seite in der Situation sucht. Meist ist dieses Positive eine Aussage wie „da, wo er jetzt ist, geht es ihm besser“ und man versucht sich mit aller Kraft einzureden, dass das die Wahrheit ist, selbst wenn man eigentlich nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt. Tatsächlich hilft es. Langsam kann man wieder lernen, was es heißt fröhlich – sogar glücklich – zu sein, befreit zu lachen.
Ich hätte nie gedacht, dass es wirklich genau so ist, aber seit ich es selbst durchmachen musste, weiß ich es besser. Niemand kann das verstehen, wenn er es nicht selbst erlebt hat. Das ist ganz normal, denn man kann sich nicht in einen Zustand hineinversetzen, vor dem man sich – unbewusst – mehr fürchtet als vor allem anderen. Man ist dann zwar um einen geliebten Menschen ärmer, aber umso reicher durch die Erfahrung, wirklich viel durchmachen zu können ohne daran zugrunde zu gehen. Man ist dadurch gestärkt für kommende Schicksalsschläge und geht ganz anders an die Überwindung heran, denn man hat das Wissen – die Erfahrung – dass es zwar eine lange, harte Zeit ist, man aber irgendwann wieder ganz man selbst sein kann. Dass man wieder Spaß haben kann, lachen, leben.
Es reicht nicht, das in der Theorie zu wissen. Nichts führt an dieser schmerzhaften Erfahrung vorbei, um dieses Wissen zu erlangen. Man möchte es niemandem wünschen und doch weiß man, dass es keinen Ausweg gibt, denn irgendwen liebt jeder, seien es Eltern, Geschwister, der Ehepartner oder Freunde. Der Tod ist uns ganz nahe, immer und überall. Wir wollen es nicht wahrhaben, denken, wir sterben erst, wenn wir alt sind, aber das ist ein Irrtum.
Vor einigen Jahren habe ich diese Erfahrung gemacht, am eigenen Leib zu spüren bekommen, was es heißt, zu leben, während der wichtigste Mensch in meinem Leben viel zu früh gestorben ist. Ich habe den Wert des Lebens mehr zu schätzen gelernt, als ich es auf anderem Wege je gekonnt hätte.
Diese Nacht hatte das Potenzial, die schönste meines noch jungen und unschuldigen Lebens zu werden – zumindest habe ich das damals geglaubt. Doch alles kam anders, ganz anders, als ich es geplant hatte…
Prolog
Es ist nie einfach, einen geliebten Menschen für immer zu verlieren. Irgendjemand hat mal gesagt, es gäbe in solchen Fällen einen bestimmten Ablauf. Ich habe es nie geglaubt, doch jetzt kann ich es zu hundert Prozent bestätigen.
Alles beginnt mit einem Schock. Ich stelle es mir so vor, wie den Moment, in dem man merkt, dass derjenige, dem man auf der Welt am meisten vertraut, einen grade hinterrücks erstochen hat. Man glaubt nicht, was passiert ist, man will es einfach nicht glauben. Trotzdem merkt man, dass etwas in einem nicht mehr so ist, wie es sein sollte. Man realisiert noch nicht, was falsch ist, aber dieses Gefühl ist von Anfang an da und man wird es nie mehr los.
Die zweite Stufe ist Wut – pure Wut. Man ist nicht wütend auf jemanden oder etwas, die Wut ist einfach da und da man nicht weiß, auf wen oder was man böse sein soll, kann man es auch nicht rauslassen. Man will schreien, auf irgendetwas – oder jemanden – einschlagen, zur Not auf sich selbst, weil man es nicht verhindern konnte. Nichts kann diesen Zorn mildern. Ich glaube, er verschwindet auch nach langer Zeit nicht, sondern man lernt einfach, damit umzugehen und ihn zu überspielen.
Irgendwann realisiert man, was geschehen ist. Meist gibt es einen Auslöser dafür, sei es die Beerdigung oder eine Abschiedsnachricht des Verstorbenen. Dann beginnt die Trauer. Dies ist der härteste Teil, denn erst jetzt breitet sich im ganzen Körper ein unendlicher Schmerz aus, wann immer man an diesen Menschen erinnert wird. Es ist ein Gefühl, als würde einem die Brust zusammengepresst und gleichzeitig das Herz herausgerissen. Man möchte es seinem schlimmsten Feind nicht wünschen. Manchmal liegt man stundenlang nur da und weint in sich hinein, man kann sich auf teilweise simple Aufgaben nicht mehr konzentrieren, weil man an nichts anderes mehr denken kann, als an seinen Schmerz.
Dann, nach einer langen Zeit der Trauer, beginnt man, diese zu überwinden. Man nimmt an, was das Schicksal für einen bereitgehalten hat und versucht das Unmögliche, indem man eine positive Seite in der Situation sucht. Meist ist dieses Positive eine Aussage wie „da, wo er jetzt ist, geht es ihm besser“ und man versucht sich mit aller Kraft einzureden, dass das die Wahrheit ist, selbst wenn man eigentlich nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt. Tatsächlich hilft es. Langsam kann man wieder lernen, was es heißt fröhlich – sogar glücklich – zu sein, befreit zu lachen.
Ich hätte nie gedacht, dass es wirklich genau so ist, aber seit ich es selbst durchmachen musste, weiß ich es besser. Niemand kann das verstehen, wenn er es nicht selbst erlebt hat. Das ist ganz normal, denn man kann sich nicht in einen Zustand hineinversetzen, vor dem man sich – unbewusst – mehr fürchtet als vor allem anderen. Man ist dann zwar um einen geliebten Menschen ärmer, aber umso reicher durch die Erfahrung, wirklich viel durchmachen zu können ohne daran zugrunde zu gehen. Man ist dadurch gestärkt für kommende Schicksalsschläge und geht ganz anders an die Überwindung heran, denn man hat das Wissen – die Erfahrung – dass es zwar eine lange, harte Zeit ist, man aber irgendwann wieder ganz man selbst sein kann. Dass man wieder Spaß haben kann, lachen, leben.
Es reicht nicht, das in der Theorie zu wissen. Nichts führt an dieser schmerzhaften Erfahrung vorbei, um dieses Wissen zu erlangen. Man möchte es niemandem wünschen und doch weiß man, dass es keinen Ausweg gibt, denn irgendwen liebt jeder, seien es Eltern, Geschwister, der Ehepartner oder Freunde. Der Tod ist uns ganz nahe, immer und überall. Wir wollen es nicht wahrhaben, denken, wir sterben erst, wenn wir alt sind, aber das ist ein Irrtum.
Vor einigen Jahren habe ich diese Erfahrung gemacht, am eigenen Leib zu spüren bekommen, was es heißt, zu leben, während der wichtigste Mensch in meinem Leben viel zu früh gestorben ist. Ich habe den Wert des Lebens mehr zu schätzen gelernt, als ich es auf anderem Wege je gekonnt hätte.
Diese Nacht hatte das Potenzial, die schönste meines noch jungen und unschuldigen Lebens zu werden – zumindest habe ich das damals geglaubt. Doch alles kam anders, ganz anders, als ich es geplant hatte…