Lieber Besucher, du bist gerade auf unser Forum Legend Stories gestoßen.An dieser Stelle möchten wir uns gerne ein wenig vorstellen. Wir befassen uns grob gesagt mit allem Kreativen: Schriftstellerei, Malerei, Zeichnen, Photographie, Poesie, Romanen und noch einigen mehr. Wir bieten dir die Möglichkeit dein Projekt den anderen Mitgliedern vorzustellen und hier im Forum zu veröffentlichen, sodass du einerseits selber Reviews zu deinen Projekt erhälst und andererseits auch ein paar hilfreiche Ratschläge bekommst oder den einen oder anderen Kniff von fremden Projekten dazuzulernen kannst.

kostenlos registrieren | Passwort vergessen? | Erfahre mehr über uns !

Sie sind nicht verbunden. Loggen Sie sich ein oder registrieren Sie sich

Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach unten  Nachricht [Seite 1 von 1]

1Licht und Schatten-die Auserwählten♥ Empty Licht und Schatten-die Auserwählten♥ Mo Apr 12, 2010 6:02 pm

Gast

Anonymous
Gast
Prolog: Auferstehung


 


Der Mond schien unnatürlich hell diese Nacht. Auf einem
Hügel, nicht weit entfernt von einem rot-weißen Schloss, stand eine Frau. Sie
beugte sich über ein Mädchen, das zu schlafen schien, aber in Wirklichkeit tot
war. Die Frau hatte weiße Haare mit roten Streifen und sie war in einen weißen
Kapuzenumhang gehüllt. Das Mädchen hatte schulterlange dunkel braune, fast
schwarze, Haare, sie trug blaue Jeans und ein schwarzes T-Shirt, mit einer
schwarzen Lederjacke darüber. Die weißhaarige Frau murmelte ein paar Worte und
das Mädchen fing an sich zu verändern: Sie wurde größer, ihre Haare wurden
genauso weiß, wie die der Frau und bekamen auch die gleichen roten Streifen. Ihre
Kleidung, ihre Jeans, ihr T-Shirt und ihre Jacke verbanden sich und wurden zu
einem langen, weißen Umhang mit Kapuze, wie der der Frau. Das Mädchen schlug
die Augen auf. Sie waren grau, schienen aber viel dunkler, als sie es wirklich
waren, durch die Nacht. Langsam setzte sie sich auf.


„Willkommen Carly“, sagte die
weishaarige Frau sanft, „Wie war dein Weg?“ Carly streckte sich wie eine Katze
bevor sie antwortete:


„Na ja, wie soll ein Weg, der
durch Tod und Hölle führt, deiner Meinung nach denn sein? Also ich fand es
einfach nur anstrengend. Außerdem war es in der Hölle doch recht kälter als man
eigentlich glaubt. …“, mit noch leiserer Stimme fügte sie hinzu, „Ich habe
Engel, Frodo und Rah gesehen, Ammy. Es ging ihnen dort nicht gut.“ Carly fing
an zu weinen und zu wimmern.


„Sie werden nicht mehr lange
dort bleiben müssen, Carly. Wir werden sie jetzt zurückholen.“, sagte Ammy mit
sanfter aber bestimmter Stimme. Carly nickte und wischte sich die Tränen vom
Gesicht.


„Und dann werde ich Orrochi
dafür in den Hintern treten, für das was er ihnen angetan hat!“, sagte Carly
mit vor Wut bebender Stimme. Ammy lächelte nur, und entblößte dabei zwei Spitze
Eckzähne. Carly stieg von dem Steintisch runter, auf dem sie zuvor noch lag.
Sie klopfte sich den Staub von den Klamotten und schaute dann wieder zu Ammy.
Diese hob vom Boden einen Sack auf und legte dessen Inhalt auf den Steintisch.
Es waren drei kleine Katzen:


Zwei von ihnen waren
pechschwarz, wenngleich der eine ein spitzeres Gesicht hatte als der andere, es
waren Kater, die andere war grau gestreift. Sie hatte weiße Vorderpfoten und
einen weißen Hals, es war eine Kätzin.


„Engel…“, flüsterte Carly
fast lautlos. Sie strich mit den Fingern über das Fell der gestreiften Kätzin,
Engel. Wieder rannen Carly Tränen über die Wange. Ammy legte ihr die Hand auf
die Schulter.


„Nicht mehr lange und sie
werden, wie du, ins Leben zurück kehren, Carly. Ab diesem Moment wirst du die
Lichtauserwählte sein und sie die Wächter des Himmels und des Schlosses.“


„Dann fangen wir mal an!“,
meinte Carly. Ammy nickte. Sie hob die Hände dicht über das Fell von Engel, sie
murmelte ein paar Worte, wie zuvor bei Carly, und über Engel erschien das Bild
eines Säbelzahntigers. Er war wunderschön, mit dem orange-beigen Fell. Die
langen Eckzähne die aus beiden Seiten seines Maules herausragten waren
elfenbeinfarben und schimmerten ganz leicht im Mondschein.


„Das wird von nun an Engels
wahre Gestalt sein“, sagte Ammy und wies mit einem Nicken zu dem Säbelzahntiger.
Engel schlug ihre bernsteinfarbenen Augen auf und als sie Carly sah sprang sie
auf und rannte auf sie zu. Carly schloss sie sofort in ihre Arme. Ammy machte,
genauso wie bei Engel, mit Frodo und Rah weiter und auch die beiden bekamen
eine zweite Gestalt, ihre wahre Gestalt. Frodos wahre Gestalt war nun ein
hübscher orangener Bengalischer-Tiger und Rahs war ein weißer
Bengalischer-Tiger. Auch sie rannten, wie zuvor Engel, auf Carly zu um sich
streicheln zu lassen.


„Carly, du wirst nun auch
eine zweite Gestalt bekommen, deine Tiergestalt. Schließe deine Augen und denke
an das Tier in dir, was siehst du?“ Carly schloss die Augen. Für einen Moment
herrschte Stille, dann sagte Carly, mit immer noch geschlossenen Augen:


„Ich sehe einen wunderschönen
Drachen“, sagte sie fast unhörbar. Ammy hörte auf. „Er ist mitternachtsschwarz
und die Flügelhaut saphirblau. Die Augen sind rot, und scheinen fast zu glühen,
Krallen, Zacken und Zähne sind schneeweiß, sie scheinen fast von innen heraus
zu leuchten. Die Hörner sind ineinander verdreht und glitzern wie Sternenstaub.
Bei jeder Bewegung schimmern die Muskeln ganz leicht.“ Carly öffnete wieder
ihre Augen, sie waren leicht getrübt, als wäre sie gerade aus einem Traum
erwacht. Stille. Dann ergriff wieder Ammy das Wort:


„Carly, eine Sache wäre da
noch. Du kriegst einen Seelengefährten zugeteilt.“ Carly wollte etwas erwidern
doch Ammy lies sie nicht zu Wort kommen.


„Keine Widerworte. Ich weiß
wie sehr du es verabscheust Gefühle zu haben, aber das ist nun mal Vorschrift.
Aber sei unbesorgt, ich habe ihn ziemlich gut versteckt und ich bezweifle das
du ihn jemals finden wirst. Wenn das doch der Fall sein sollte wird er stark
genug sein sich selbst zu beschützen.“ Man sah Carly an das ihr das überhaupt
nicht gefiel, doch sie behielt ihre Gedanken für sich. Anscheinend hatte Engel
gespürt dass irgendetwas nicht stimmte, denn sie lief erneut zu Carly, die sie
abgesetzt hatte als sie ihre Tiergestalt erkundet hatte, um sich wieder auf den
Arm nehmen zu lassen. Ammy schaute traurig zu Engel, die sich in Carlys Arme
schmiegte.    


„Carly, es wird Zeit eure
Arbeiten aufzunehmen. Engel, Frodo und Rah werden hier bleiben und das Schloss
beschützen und dich werde ich auf die Erde schicken, damit du die Geistessiegel
sammelst“, ordnete sie an, wohl bewusst dass es Carly schmerzen würde Engel
wieder zu verlassen bevor sie ein Portal zur Erde öffnete. Mit einer
Handbewegung wies sie darauf, und Carly ging, ohne Widerworte, nach einem
letzten sehnsüchtigen Blick zu Engel auf die Erde um ihre Aufgabe auszuführen. Die
Katzen und Ammy machten sich auf dem Weg zurück zum Schloss.


 ^^ mein Buch, ist es nicht toll??! gebt gaaaanz viele Kommentare ab!!!  

HEGGGGGGGGGDL

DragonGirls_Revenge ^^ ♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️♥️

Libbiosa

Libbiosa
Phantarch
Phantarch
Wie cool. Deine Geschichte klingt echt gut. Selbst ausgedacht? Licht und Schatten-die Auserwählten♥ Icon_razz

https://legend-stories.forum.st

Aiko

Aiko
Phantarch
Phantarch
Hey, wie geht es weiter, ich will mehr. Also, echt gut, mach weiter so! Wenn deine weiteren Teile auch so gut werden bin ich, ein Lesemäuschen deiner Geschichte. Also schreib bitte weiter und las uns nicht warten bitte, ich bin gespannt. Ich werden deine weiteren Teile auch bewerten, Ok!

http://live-in-desteny.forumieren.com/index.htm

Gast

Anonymous
Gast
Kapitel 1: Neue Verbündete

Ich wartete jetzt schon seit geschlagenen drei Stunden vor dieser beschissenen Höhle, ging aber nicht hinein, um das Geistessiegel zu holen, ein Amulett, dass die Fähigkeit hatte die Schutzwälle, die die verschiedenen Welten voneinander
trennten, zu schwächen, und, wenn man alle neun beisammen hätte und sie verbinden würde, die Schutzwälle gänzlich zu vernichten. Zu gern wäre ich hineingestürmt, hätte die Leute darin getötet und mich mit dem Siegel zurück zu meiner Herrin teleportiert. Doch das ging nicht.
Meine Herrin, die Sonnengöttin Amaterasu, hatte mir befohlen vor der Höhle zu warten und mögliche Verbündete gegen die Dämonen, den Gott des Todes, Orrochi, und den Schattenauserwählten Schattenschwinge zu finden.
Orrochi und Schattenschwinge wollten nämlich die Schutzwälle vernichten um die Erde, die Anderwelt, und, wenn möglich, den Himmel, das Reich Amaterasus, und noch viele weitere Welten zu vernichten und deren Bewohner als Sklaven zu verwenden, dass durfte ich als Auserwählte des Lichtes nicht zulassen! Schattenschwinge hatte es aber leider schon geschafft die Schutzwälle soweit zu schwächen, dass jetzt überall, in jeder Welt, außer dem Himmel, weil Ammy dort die Schutzwälle schon soweit gestärkt hatte, dass man nicht mehr so leicht rein kam, sich Portale öffneten, wo die Dämonen hindurch kamen, um die Geistessiegel für Schattenschwinge zu suchen. Ich aber brauchte diese Portale nicht, Ich konnte meine eigenen öffnen, eine Technik, die Ammy mir recht früh beigebracht hatte.
Während dieser drei Stunden kamen sechs Leute, drei Frauen und drei Männer, ich konnte sogar bei fünf von den sechs magische Kräfte spüren, beim einen mehr, beim anderen weniger, an meinem Versteck vorbei. Sie rannten in die Höhle.
Aus der Höhle konnte ich schon seit geraumer Zeit magische Aktivitäten spüren, als wolle irgendjemand etwas erwecken. Eine viertel Stunde, nachdem die Leute die Höhle betreten hatten, konnte ich einen richtigen Umsturz an Energie und Magie spüren, als wäre tatsächlich jemand, oder etwas, erwacht, jemand, oder etwas, sehr mächtiges!
Kurz darauf kamen drei Frauen, die sich äußerst geschäftig unterhielten, aus der Höhle. Sie waren alle drei magische Wesen, Feen würde ich sagen, sie gehörten jedoch nicht zu den Leuten, die die Höhle erst vor kurzem betreten hatten.
Sie gingen weiter ohne meine Gegenwart zu spüren, denn ich hatte meine magische Präsenz, um unentdeckt zu bleiben, kurz vorher „unsichtbar“ gemacht.
Lange Zeit passierte nichts, dann stürmten aus der Höhle vier von den sechs, die die Höhle erst betreten hatten, zwei Frauen und zwei Männer. Alles magisch begabte Wesen. Sie rannten in den Wald neben der Höhle, wo, wie ich vermutete, ein kleiner Weg war. Neben mir war auch ein kleiner Waldpfad. Er war gut versteckt und hätte man aus der Höhle geschaut hätte, hätte man ihn nicht gesehen. Und genau auf diesem Waldweg, geschätzte zwei Meter von meinem Versteck entfernt, preschte ein Einhorn hinaus, dicht gefolgt von einem Pixie und einem… Menschen. Wahrscheinlich wollten die vier, die die Höhle verlassen hatten, zu ihnen. Ich hielt die Luft an. Ich wollte nicht, dass sie mich sahen, wenn schon wollte ich mich selbst zeigen. Sie liefen an meinem mir vorbei und verschwanden, vom Einhorn angeführt, in der Höhle und das keinen Moment zu früh, denn schon kamen die nächsten aus dem Wald gerannt. Ich unterdrückte ein fluchen. Das waren bestimmt keine Freunde, die ihnen helfen wollten! Es waren Dämonen! Ich zählte drei Stück:
Zwei Männer und eine Frau. Einer der Männer war ein Ràksasa, fiese kleine Biester, die die Gestalt ändern konnten. Der Ràksasa war von der Statur her recht groß und kräftig gebaut, er hatte eine Glatze und Augen die rot glühten, und die nicht von dieser Welt zu stammen schienen. Wie auch? Er war schließlich ein Dämon!
Der andere Mann, auch ein Dämon, war ein Traumjäger, er war groß und schlank, hatte zurückgekämmtes hellblondes Haar und man konnte von weitem erkennen, dass sein Gesicht hager und zerfurcht war. Ich konnte mir nicht helfen, aber irgendwie war mir als widerstrebe es dem Traumjäger mit dem Ràksasa zu kämpfen. Ich runzelte die Stirn. Das war nicht gerade üblich für Dämonen, aber richtig wundern tat es mich auch nicht. Traumjäger lebten von den Träumen der Menschen, hätten sie die Erde zerstört, und die meisten Menschen getötet, hätten sie damit eigentlich nur ihre eigene Rasse dem Untergang geweiht.
Und nun, zum Schluss, noch eine Dschinniya. Sie hatte langes schwarzes Haar und Menschen hätten sie durchaus als hübsch empfunden, mich jedoch ekelte sie nur an, wie konnte man sich nur den Dämonen anschließen und zulassen das die Welten zerstört werden. Wenn sie den Kampf überlebt, so schwor ich mir, werde ich ihr Mal eine kräftige Ohrfeige verpassen und ihr ins Gewissen reden!
Mich juckte es in den Fingern, und ich wusste auch warum: Ich wollte mein Schwert ziehen und ihnen allen den Kopf abschlagen, aber wie schon gesagt:
Das ging nicht, ich würde damit gegen meinen Auftrag handeln. Ich presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Das passte mir überhaupt nicht hier rum zu sitzen und andere für mich kämpfen zu lassen! Mein Schwert lechzte nach Blut, und ich ebenso. Ich würde mich nicht mehr lange zurückhalten können und ohne überhaupt zu merken, was ich da tat, glitt meine Hand zum Knauf des Schwertes. Ich atmete tief durch. Ganz ruhig, sagte ich mir selbst, früher oder später werden sie sterben, ob durch meine Hand oder die eines anderen ist dabei nicht so wichtig, sterben werden sie auf jeden Fall!
Ich sog die Luft um mich herum tief ein, um mich zu beruhigen. Sie roch nach Moos und Fichte.
Denk jetzt erstmal nur an den Geruch des Mooses und der Fichten, die dich umgeben. Einatmen und ausatmen. So redete ich weiter auf mich ein, bis ich mich halbwegs wieder unter Kontrolle hatte. Die Dämonen rannten dem Einhorn hinterher in die Höhle, ich entspannte mich und zog noch einmal die kalte Nachtluft in meine Lungen.
Aus der Höhle hörte ich jetzt die ersten Schwerter aufeinander prallen, ich hörte wie Explosionen in der Höhle verklangen, anscheinend beherrschte jemand da drinnen Magie. Das war Musik in meinen Ohren. Meine Muskeln waren wieder bis zum zerreißen gespannt. Ich wollte auch kämpfen! Ich unterdrückte ein Knurren.
Die beiden Männer und Frauen waren wieder zurück, sie rannten in die Höhle um ihren Freunden zu helfen. Das war unfair! Sie durften jetzt kämpfen und ich musste mich hier im Gebüsch verstecken. Ich war versucht aus dem Gebüsch zu springen und mein Schwert das Lied des Todes spielen zu lassen, welches wir beide in den vergangenen Jahren so oft gehört hatten. Ich schloss die Augen. Mir war als könnte ich das Blut schon riechen und auf meiner Zunge schmecken! Ich wollte gerade aufstehen, als ich Ammy´s Stimme in meinem Kopf vernahm. Sanft und beruhigend rief sie mich zur Ordnung. Beruhig dich Carly. Deine Zeit wird bald kommen.
Ich erschrak. Gans in meinen Blutrausch versunken, hatte ich nicht gemerkt, wie sich das Geistessiegel auf mich zu bewegte.
Davon alarmiert, schlich ich mich lautlos näher an die Höhle heran. Das Geistessiegel war nun ganz nah! Einer der Männer aus der Guten-Gruppe trat aus der Höhle. …Das war keiner von den Feen, das war ein Dämon! Der Ràksasa hatte sich anscheinend verwandelt um an den Wiederkehrenden vorbei zu kommen. Er blieb stehen um sich zurück zu verwandeln. Während er damit beschäftigt war, sich zurück zu verwandeln, trat ich hinter dem Busch hervor, und schneller als man überhaupt schauen konnte, hielt ich ihm mein Schwert
„Nogita-non-karasitu“, was in jeder Sprache, außer der von Ammy, so viel bedeutet wie „Schwert des herabfallenden Engels“, an die Kehle. Der Ràksasa zuckte zusammen und schaute dann verwirrt in meine Richtung. Das Geistessiegel, welches er in der Hand hielt, nahm ich ihm ab. In seinen Augen konnte ich sowohl Wut, als auch Panik und Verwirrung erkennen. Auch wenn ich sein Gesicht sehen konnte, hieß das nicht dass er auch meines sehen konnte.
Es lag verborgen unter der Kapuze meines weißen Umhangs, die übliche Garderobe einer Lichtauserwählten. Ich beugte mich soweit zu seinem Ohr hinunter, dass nur noch er mich hören konnte:
„Grüß mir schön Schattenschwinge aus dem Reich des Todes und berichte ihm genau wer dich dort hin verfrachtet hat: Ich bin Carly Carmine, die Lichtauserwählte und ich fordere ihn hiermit heraus gegen mich zu kämpfen!“ Ich spürte wie er unter diesen Worten erstarrte.
„Das wirst du ihm schon selbst sagen müssen!“ Er versuchte höhnisch und einschüchternd zu klingen, doch ich konnte einen leichten Hauch von Panik heraushören. Ich lächelte unter meiner Kapuze. Meine Vermutung dass sie aus dem Reich des Todes mit ihrem Anführer kommunizieren können stimmte also.
„Zufällig weiß ich das du ihn selbst aus dem Reich des Todes kontaktieren kannst, also sei mal so nett und über mittel ihm meine Botschaft, ja?“
Er zitterte, ich konnte jedoch nicht erkennen ob vor Angst oder Wut, bei genauerer Überlegung kam ich auch zu dem Schluss, dass es mich überhaupt nicht interessierte. Ich hörte wie die Leute aus der Höhle langsam in Bewegung kamen. Sie rannten zum Ausgang. Ich wusste nicht ob die anderen beiden Dämonen oder die Anderen Leute gewonnen hatten. Dem Ràksasa schien es genauso zu gehen. Er drehte ganz leicht den Kopf in Richtung Höhle und machte dabei den Fehler sich den Hals an meinem Schwert aufzuritzen. Der Geruch von Blut drang in meine Nase und ich konnte den Blutrausch nicht mehr länger unterdrücken, in einer einzigen fließenden Bewegung schlug ich ihm den Kopf von den Schultern. Das Blut spritzte umher und beschmutzte mein Gewand, doch das war mir egal. Ich genoss es meine Kräfte mit anderen zu messen.
Der Kopf des Ràksasa rollte einen großen, muskulösen Mann mit eisblauen Augen, hellsilbrigem Haar, das ihm bis zu den Fußknöcheln reichte, und milchweißer Haut vor die Füße. Der Mann sah so atemberaubend aus das er durchaus eine Fee hätte seien könnte. Doch anders als sie strahlte er eine gewisse Härte und Macht aus. Was war das bloß? Es schienen Minuten zu vergehen, eigentlich nur zehn Sekunden, bis ich endlich begriff, was er war.
Alle meine Sinne waren bis zum äußersten gespannt und mein ganzer Kopf schrie nur ein einziges Wort: Drache!!!
Mit einem gewaltigen Satz sprang ich ganze zweieinhalb Meter von dem Drachen weg. Mit einem letzten Blick auf ihn richtete ich meine Aufmerksamkeit nun auf die Anderen in seiner Gruppe, ließ ihn dabei jedoch nicht so ganz aus den Augen.
Eine schwarzhaarige Frau mit Violetten Augen, eindeutig eine Fee, wandte sich nach mehreren Sekunden Schweigens an mich. Anscheinend versuchte sie mutig zu klingen, doch ich hörte ein leises beben in ihrer Stimme als sie schrie: „Gib uns das Geistessiegel oder stirb!“ Ich hatte mich also geirrt. Sie fühlte sich anscheinend doch sehr sicher, darüber dass ich alleine war und sie einen Drachen auf ihrer Seite hatte. Und wahrscheinlich darüber, dass sie meine magische Aura nicht spüren kann. Wahrscheinlich dachte sie dadurch ich wäre schwächer als sie. Ich grinste unter meiner Kapuze, was sie nicht sah.
Wahrscheinlich will mich die kleine Fee zum lachen bringen, dachte ich, oder aber sie ist einfach nur dumm oder lebensmüde. Na ja kann mir egal sein.
...Wenn Ammy´s Plan nach hinten losgeht, dann kann ich meine Kräfte mit denen des Drachen messen! Dieser Gedanke gefiel mir. Der Drache würde wahrscheinlich zwar nicht so stark sein wie Schattenschwinge, aber immer noch stärker als meine bisherigen Feinde. Als ich nichts sagte und mich auch nicht rührte, sprach die Fee erneut: „Gib uns das Geistessiegel! Sofort!“
Das war’s. Ich warf meinen Kopf zurück und brach in schallendes Gelächter aus. Meine Kapuze rutschte mir währenddessen vom Kopf, aber es kümmerte mich nicht.
Ich hörte, wie alle um mich herum scharf die Luft einzogen. Kein Wunder. Ich sah ja auch nicht mehr wie ein ganz normaler Mensch aus. Ich war etwa eins achtzig groß und hatte, durch Ammy´s einmischen, taillenlanges, schneeweißes Haar und graue Augen. Auf meiner Stirn war ein rundlicher, grell roter Pfeil, der von meinen Haaren fortgesetzt wurde und(für sie nicht sichtbar), in mehreren Abzweigung, quer über meinen ganzen Körper weiter verlief, und unter meinen beiden Augen war jeweils noch ein längliches Dreieck, ebenfalls grell rot.
Noch immer leicht kichernd wendete ich mich jetzt an die kleine Fee: „Du scheinst dir ja ziemlich sicher zu sein, dass du gewinnst, wenn du dich für einen Kampf entscheiden würdest, kleine Fee. Schon mal daran gedacht, dass ich meine magische Aura nur unterdrücke und ich dich und deine Begleiter mit einem einzigen Fingerschnipsen fertig machen könnte? Nun meine kleine Fee denn genauso ist es.“. Während ich das gesagt hatte, hatte ich meine magische Barriere, welche meine magische Präsenz verdeckte, langsam gesenkt. Jetzt sah die kleine Fee nicht mehr so siegessicher aus. Ich blickte mich in ihrer Gruppe um und erstarrte. Erst jetzt hatte ich bemerkt, dass das Einhorn, das hinter den Leuten stand, blutete. Ich hörte wie mein Schwert nach Blut lechzte, konnte spüren wie es sich wünschte von mir aus seiner Scheide gezogen zu werden, um Knochen und Fleisch, Sehnen und Muskeln zu durchtrennen.
Sie mussten gespürt haben, dass sich irgendetwas an mir verändert hatte. Sie folgten meinem Blick, und nun sahen sie auch was mich verändert hatte.
Wie in einem Reflex zog ich mein Schwert. Als mich der Blutrausch überwältigte wurde meine Sicht trübe. Ein roter Schleier legte sich über meine Sicht und pulsiert im Einklang mit meinem Herzschlag. Mein Schwert wollte Blut.
Und ich würde es ihm geben. Ich ging einen Schritt auf das Einhorn zu und alle wichen vor mir zurück. In allen Augen, außer den eisblauen Augen des Drachen, sah ich Panik aufblitzen. Durch meinen Blutrausch sah ich, wie der Drache mich ansah. Nicht wütend oder ängstlich, wie all meine bisherigen Opfer, sondern unsicher und verwirrt, ich konnte auch eine kleine Spur Gewissheit in seinen Augen sehen, als wisse er, dass ich ihn nicht verletzen würde. Unsicher blieb ich stehen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, so etwas war mir seit ungefähr fünf Jahren nicht mehr passiert! Und irgendwie hatte auch ich das Gefühl, das ich ihn nicht verletzten würde. Was ist bloß los mit mir?
Plötzlich schlug zehn Meter von mir entfernt ein greller, weißer Blitz ein. Das rüttelte mich aus meinem Blutrausch wach. Eine Frau, größer als ich, auch einen weißen Umhang mit Kapuze tragend, trat aus dem Blitz. Alles war still, keiner rührte sich. Ich steckte mein Schwert weg und die anderen verließen ihre Verteidigungspositionen, und standen nun ebenfalls ruhig da. Dann tat ich etwas womit alle, außer ihr, nicht gerechnet hatten. Ich verbeugte mich tief vor der Frau, bis sie mir mit einer leichten Bewegung aus der Hand zeigte, dass ich wieder aufstehen könne. Die Fremden wirkten leicht frustriert, sie konnten mein Verhalten einfach nicht verstehen.
Die Frau sah genauso aus wie ich, bis auf die Augen, die im Gegensatz zu meinen nicht perlgrau, sondern Schokoladen-braun waren, sie hatte ebenfalls weiße Haare mit roten Streifen, was nicht verwunderlich war: Es war meine Herrin Amaterasu.
„Carly, hatte ich dir nicht gesagt, dass du nach neuen Verbündeten suchen und sie nicht töten solltest? Also wirklich.“ Sie schnaubte belustigt, als wäre all dies nur ein schlechter Witz. Ich seufzte tief, bevor ich antwortete:
„Du weißt genau so gut wie ich, dass wenn mein Schwert erstmal Blut sieht, oder schmeckt, es auch töten möchte. Du hast es mir schließlich gegeben. Aber ich werde schon noch lernen damit umzugehen, auch wenn es das ein oder andere Leben kostet, meins mit eingenommen. außerdem ist meine Tiergestalt auch nicht gerade nicht blutrünstig“, fügte ich hinzu.
Eine andere Fee mit flachsblonden Haaren schaltete sich ein:
„Du bist ein Werwesen?“
„Nicht so richtig. Ganz verstehen tu ich auch nicht warum ich das kann, aber das ist mir auch nicht so wichtig. Ich kann es und damit basta.“, antwortete ich.
Leicht lächelnd wendete Ammy sich nun der kleinen Gruppe der Fee zu:
„Ich muss mich für das benehmen meiner Freundin entschuldigen. Das Schwert hat wirklich einen eigenen Willen. Wie dem auch sei, was Carly eigentlich sagen wollte, ist dass sie auf dieser Mission war um sich das Geistessiegel zu holen, und um nach neuen Verbündeten Ausschau zu halten.“ Lange Zeit herrschte Stille. Dann ergriff ein Mann mit langen, schwarzen Haaren, die er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, das Wort:
„Bevor wir euch zu unseren Verbündeten zählen werden, möchten wir erstmal wissen wer ihr überhaupt seid.“ Ich unterdrückte ein Zischen. Er drohte uns! Ich sah zu, wie seine Fingernägel sich verlängerten und sich langsam zu eleganten, langen und scharfen Krallen formten. Ammy blieb weiterhin gelassen. Wie schaffte sie das bloß? Ich hätte mir in solch einer Situation seinen Kopf geholt. Sie ist wirklich einfach nur zu bewundern. Ihre Gelassenheit und Eleganz hätte ich gerne.
„Hmmm… habe ich euch noch nicht meinen Namen genannt?“, Sie lächelte sanft, „Ich bin Amaterasu, die Sonnengöttin, und das…“, sie machte eine leichte Handbewegung in meine Richtung „…ist meine Lichtauserwählte Carly. Ich schickte Carly zu euch auf die Erdwelt, damit sie die Dämonen vernichtet und die Geistessiegel sucht.“ Damit hatten sie wohl nicht gerechnet. Ich lächelte. Ammy konnte echt beeindruckend sein, wenn sie wollte.
„Wie dem auch sei…“, fuhr sie fort, „werden wir euch nun zu unseren Verbündeten zählen können oder nicht?“ Sie wurde so langsam ungeduldig. Nicht gut! Anscheinend begriffen das auch die anderen, denn der Mann, ein Yokai-Kitsune, zog seine Krallen rasch wieder ein und auch die Anderen gaben letzten Endes ihre aggressiven Haltungen auf, die sie angenommen hatten, als Ammy aus dem Blitz trat. Der Drache sprach nun anscheinend für alle. Er hatte eine kalte und harte Stimme, fast erschreckend:
„So wie es aussieht, haben wir ja wohl keine andere Wahl, als euch anzuhören.
Aber zustimmen werden wir erst, wenn wir sicher sind, dass ihr für und nicht gegen uns arbeitet.“ Ich knurrte leise. Am liebsten hätte ich ihm Manieren beigebracht. Wie konnte man nur in der Gegenwart meiner Herrin so Arrogant sein? Aber ich hielt mich zurück.
Ammy dachte wohl genauso wie ich, ließ sich aber nichts anmerken, stattdessen wandte sie sich an mich:
„Carly, wenn du so freundlich wärst?“ Ich warf den Fremden noch einen finsteren Blick zu, bevor ich durch ein einfaches Fingerschnipsen ein Portal öffnete. Das Portal schimmerte weiß, war aber von Zeit zu Zeit mit roten Streifen durchzogen. Rot-weiß, dachte ich, das Markenzeichen von Ammy.
In der Mitte des Portals konnte man unser Ziel erkennen, ein weißes Schloss, mit roten Linien und Zeichen. Ich ließ meine Herrin vorgehen, dann folgte ich ihr, nach einem kurzen, verwirrten Blick auf den Drachen. Was hatte er nur an sich, was mich daran hinderte ihn zu töten? Der Drache und seine Freunde traten nach mir durch das Portal. Als der letzte das Portal passierte, verschloss es sich automatisch wieder, und die Lichtung war wieder stockduster, von weitem erklang das Geheul eines Wolfes, doch dann war wieder alles, bis auf das Flüstern des Windes, der durch die Bäume wehte, still.

Libbiosa

Libbiosa
Phantarch
Phantarch
Wow- Die geschichte ist der sehr gut gelungen. Schreib schnell weiter, ich liebe sie. ♥️


Ich sage dir jetzt das gleiche wie bei Aiko- Versteck deine Geschichte am besten. (Versteckte Texte können nur eingeloggte Mitglieder lesen)

Das tust du in Dem du deinen Text editierst, ihn makierst, auf den Bottun "Andere BBCodes" klickst und dann auf "versteckt".

https://legend-stories.forum.st

Gast

Anonymous
Gast
is mir egal, ob nich eingeloggte Leute die sehn^^
bei Kapitel 2 hab ich so bne leichte schreibblockade^-^´
aba ich kann schon ma das reinstellen was ich hab, un dann später noch ma alles zusammen:

Kapitel 2:

Inzwischen war es Nacht. Wir traten auf die Lichtung vor dem Schloss, das rot-silbern schimmerte und glänzte. Alles war toten Still. Die Luft um uns herum roch nach Orchideen und Rosen. Das Gras schimmerte silbern, durch den Tau, der vom Mond beschienen wurde.
Amaterasu schritt auf das Schloss zu, ich folgte ihr. Hinter uns hörte ich den Yokai-Kitsune mit dem Drachen reden:
„Versuch mal etwas über die Beiden herauszufinden. Vielleicht haben sie ja irgendwelche Schwächen.“ Der Drache schnaubte verächtlich.
„Ja, natürlich. Und wie soll ich das deiner Meinung nach herausfinden? Es ist ja wohl offensichtlich, dass diese Carly uns kein bisschen vertraut, uns allen Anschein nach sogar hasst. Und wenn diese Amaterasu wirklich eine Göttin ist, dann wird sie noch verschwiegener sein.“
Stille herrschte zwischen den Beiden, während der Yokai-Kitsune überlegte.
„Du könntest ja versuchen Carly mit deinem Drachencharme für dich zu gewinnen.“ Er lachte leise. Ich verdrehte die Augen. Klar, dachte ich, das wird ja auch grade klappen. Der Drache schwieg.
Wir traten durch das Tor der riesigen Mauer, die das ganze Schloss umrandete und statt weiß-rot, silbern-rot schimmerte. Ammy ging grade Wegs auf die Tür zu, die ins Schloss führte. Ich ging um das Schloss herum in den Garten. Ammy hatte denen jetzt viel zu sagen. Da musste ich nicht unbedingt dabei sein. Ich hörte wie der Drache mit leisen Schritten hinter mir herging, aber das war mir egal. Ich ging um eine Ecke und da war auch schon der Garten.
Der Garten war wunderschön: Die Hauswand, die zum Garten zeigte, war von Kletterrosen überwuchert. Die Rosen waren entweder schwarz-weiß oder weiß-rot. Im Rest des Gartens, einer Fläche von circa fünfzig Quadratmetern, wuchsen weiße Orchideen. Ich kniete mich hin, um an einer der Orchideen zu riechen, dabei entging mir aber eine Bewegung, die genau neben mir stattfand. Die Orchideen des Himmels rochen für jeden anders, für mich rochen sie nach einer Mischung aus Rosen und Pfefferminze. Ich liebte diesen Geruch. Er beruhigte mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich von einem Auftrag kam. Ich lächelte. Doch plötzlich sprang mich etwas Kleines von der Seite an. Überrascht fiel ich um und blinzelte verwirrt. Was zum…. Eine kleine, grau gestreifte Katze mit weißen Vorderpfoten und einem weißen Hals saß auf meinem Bauch. Es war Engel. Engel blinzelte mich schelmisch an und schnurrte ganz laut.
Einen Moment lang war ich zu verblüfft darüber, dass ich sie nicht bemerkt hatte, dass ich mich nicht rührte. Doch dann musste ich lauthals lachen. Ich nahm Engel auf den Arm und wollte sie ins Schloss bringen, doch da sah ich den Drachen an der Hauswand lehnen. Scheiße, den hatte ich ganz vergessen. Er lächelt mich selbstgefällig an, als hätte er grad was herausgefunden, was man gegen mich verwenden könnte. Ich starrte ihn feindselig an. Engel, die bis jetzt nicht begriffen hatte wem mein plötzlicher Zorn galt, folgte verwirrt meinen Blick. Als sie den Drachen bemerkte sprang sie von meinen Armen und faucht ihn vom Boden aus wütend an.
Sie fletschte die Zähne, ihre Gestalt verschwamm und aus ihrem Körper schossen plötzlich weiß-blaue Flammen. Während der Drache gebannt Engel beobachtete schaute ich mir das ganze Verfahren nur ausdruckslos an, schließlich wusste ich ja was, und wie es passierte.
Als die Flammen verloschen waren stand da nicht mehr das kleine Tigerkätzchen Engel, sondern ein Wolfsgroßer orang-beiger Säbelzahntiger, der den Drachen feindselig und mit gefletschten Zähnen anschaute. Der Drache sah nicht so aus als würde er sich über Engel sorgen machen, was er allerdings sollte! Seine Fingernägel wurden länger und verwandelten sich in große, elegante Krallen. Ich trat zwischen die beiden, bevor Engel den Drachen noch tötete.
„Engel, das ist ein Gast dem sollst du nicht wehtun.“, tadelte ich sie sanft. Sie schaute in meine Richtung und ich vernahm ihre Stimme:
Das ist ein Drache! Er ist kein Gast! Tod! Mörder! Blut!
„Engel“, sagte ich sanft, „du müsstest mich doch langsam gut genug kenne, um zu wissen, dass es mir genauso wenig gefällt, wie dir. Also, sei wieder ein liebes Kätzchen und lass den Drachen am leben.“ Zögernd schaute Engel von mir zum Drachen und wieder zurück. Schließlich glättete sich ihr vor Wut aufgestelltes Nackenfell und sie schloss die Augen. Wieder verschwamm ihre Gestalt, doch die Flammen blieben aus. Als das kleine Tigerkätzchen zu mir hochblickte, sah ich, dass sie mir das Einschreiten in ihren Kampf übel nahm. Ich seufzte. Das würde einige Leckerchen brauchen, damit sie mir verzieh. Nur schwer richtete ich den Blick von ihr auf den Drachen. Ungläubig starrte der Drache erst mich und dann Engel an.
„Ich glaub ich wäre mit der Katze schon selbst fertig geworden.“, meinte er. Ich seufzte erneut. Jetzt musste ich ihm erklären, dass er hier einige Dinge falsch verstand:
„Nein, wärst du nicht. Engel ist eine der Wächter dieses Schlosses und hat deshalb einige Banne von Ammy bekommen. Hättest du Engel verletzt, hättest du eigentlich nur dich selbst verletzt, sie jedoch hätte keinen einzigen Kratzer abbekommen. Du hast irgendwie immer noch nicht begriffen, dass du hier mit mächtigeren Wesen, als bei dir in der Erdwelt, redest.“, fauchend fügte ich noch hinzu, „Und das solltest du dir schnellstens merken. Ich habe nämlich keine Lust es öfter als einmal zu sagen.“ Der Drache schnaubte.
„Ich hab so das dumme Gefühl, dass du etwas gegen Drachen hast.“ Ich seufzte schon wieder. Hmm… komisch, wurde ich krank?
„Nein, ich habe eigentlich nichts gegen Drachen, ich habe nur was gegen Männer, die arrogant sind und meinen sie wären der King hier. Das kotzt mich einfach nur an! Auf solche Typen könnt ich echt verzichten! Und du! Du bist jawohl echt der Jenige, der das Wort Arroganz erfunden hat, oder zumindestens neu definiert!!!“ Ich wendete mich von dem Drachen ab, in Richtung Engel.
„Komm, Engel, wir gehen ins Schloss“ Ich wollte gerade mit Engel im Schlepptau am Drachen vorbeigehen, der mich fassungslos ansah, als er mich am Arm festhielt. Mit vor Verblüffung zusammengekniffenen Augen sah ich zu ihm hoch. Seine Fassungslosigkeit hatte sich in Wut verwandelt. Seine Pupillen zogen sich zu gefährlichen Raubtierschlitzen zusammen. Wieder vernahm ich Engels Stimme in meinem Kopf:
Jetzt geht er aber zu weit! Und wieder fing sie an sich zu verwandeln. Sekunden später hatte sie ihre Zähne in die Beine des Drachen gegraben und Blut sickerte daraus hervor. Der Drache zuckte vor Schmerz zusammen und ließ mich los. Er wandte sich Engel zu und seine Nägel wurden wieder zu Krallen. Er packte die Säbelzahntigerin im Genick und hob sie mit genügend Abstand vor sein Gesicht. Die Augen des Drachen wurden kälter, als sie es ohnehin schon waren und ich spürte wie die Luft mindestens 30° kühler wurde. Langsam fing Engel von da, wo sie der Drache gepackt hielt, an zu gefrieren. Panik ergriff mich. Ich würde sie nicht noch einmal verlieren, neue Verbündete hin oder her. Ich rammte dem Drachen meine Faust in den Magen und er taumelte und ließ dabei Engel fallen. Schnell rannte ich zu Engel und legte ihr die Hände auf ihren teilweise gefrorenen Körper. Nach einem rasch und grob formulierten Spruch taute das ganze Eis wieder. Engel zitterte am ganzen Körper und ich holte sie zum Wärmen in meinen Umhang. Wutentbrannt wendete ich mich an den Drachen:
„Eines solltest du noch wissen: Wenn du Engel, oder einem anderen der Wächter noch mal versuchen solltest wehzutun, hast du in mir eine neue Feindin gefunden, ich werde Engel nicht noch einmal in den Tod gehen lassen! …Und sieh dir die Wunde an, habe ich nicht gesagt du sollst Engel nicht unterschätzen??!“ Die Wunde blutete immer noch ziemlich schlimm, doch obwohl ich den Drachen hasste, machte sich in mir auf einmal das Gefühl breit ihm helfen zu wollen. Ich legte, die immer noch zitternde, Engel auf dem Boden und ging zum Drachen um die Wunde zu heilen. Ich hockte mich hin und legte meine Finger auf die Wunde. Sie heilte augenblicklich und ich stand auf und ging wieder zu Engel. Sie brauchte jetzt Wärme und viel Schlaf. Mit einem letzten Blick auf den Drachen, dessen weißer Trenchcoat zu meiner Verwunderung kein bisschen Blut aufwies, ging ich an ihm vorbei. Diesmal ließ er mich gehen. Ich strich mit den Fingern über die Mauer. Irgendwo muss sie doch sein… Und tatsächlich, wie aus dem Nichts erschien in der Mauer eine Tür. Ich öffnete sie und ging hinein.
Das Schloss erinnerte von innen eher an ein Museum, mit seinen ganzen Vasen und antiken Schwertern und Rüstungen aus vielen verschiedenen Epochen. Die Malereien an den Wänden erinnerten stark an den Wald, mit alle seinen Bäumen und knuddeligen, kleinen Tierchen. An den Wänden hingen außerdem noch überall Bilder von Göttern, egal ob japanisch, griechisch, römisch oder ägyptisch. Hier waren einfach alle Götter, auf Fotos oder Gemälden, die in der Welt-Geschichte verehrt wurden. Vor einem Bild blieb ich stehen:
Es zeigte Poseidon mit seinem Dreizack in der Hand. Er trug ein weißes, offen stehendes Hemd und blaue Bermuda-Shorts. Er lächelte, aber nicht dieses gefälschte Lächeln, das man aufsetzte, wenn man fotografiert wird, nein, es war ein natürliches Lächeln, das einem die Seele von Innen heraus wärmte. Seine schwarzen Haare waren nass. Der Dreizack war saphirblau, und sah so aus, als bestehe er auch daraus. Auf antiken Malereien von Vasen und Ähnlichem trug er immer einen Bart, doch er hatte gar keinen.
Das Bild daneben war einfach nur weiß. Eigentlich sollte dort der japanische Gott des Meeres abgebildet werden, doch Ammy hatte ihrem Bruder Susano-o die Herrschaft des Meeres abgenommen, weil er angefangen hatte durchzudrehen und die Welt um Japan herum zu verwüsten. Jetzt blieb ihm noch die Herrschaft über den Wind, aber so wie es Momentan aussah, würde er auch diese Macht bald verlieren. Ich wollte gerade in Richtung meines Zimmers laufen, als ich wieder abrupt stehen blieb. Wenn man vom Teufel spricht. Vor mir im Gang stand Poseidon.

Gesponserte Inhalte


Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach oben  Nachricht [Seite 1 von 1]

Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten